Jonas und die Schafe

Schafstall

Schafstall

Neu geborenes Lamm

Neu geborenes Lamm

Seit Weihnachten arbeitet Jonas aus Trier bei uns. Er war vorher in Butare (im Süden Ruandas), konnte dort aber nicht bleiben. Als Aniceto ihm seine Arbeiten zuteilte, hatte er ihn auch gebeten, die Schafe, deren Stall in der Nähe vom „Serena“ (das ist das neue Gästehaus) liegt, jeden Morgen zu kontrollieren. Jonas hatte das eine Weile vergessen oder für nicht so wichtig erachtet (Schafe zählen!?!), aber eines Morgens hörte er auf mich und ging in den Stall. Bei Aniceto im Büro erstattete er dann Bericht: 21 Schafe! Monsieur Rubayita, dem das Magazin untersteht und der auch die Buchführung für die Tickets macht, hörte das nebenan und kam eilends herbei: No, No, No, … wir haben nur 17 Schafe! Jonas bestand auf seinen 21 Schafen. So zog man zum Stall, um gemeinsam zu zählen. Siehe da: es waren 21 Schafe. Ein Wunder? Leider nicht ganz. Es stellte sich heraus, dass Monsieur Bakame, der die Tiere bisher betreute, willigen Schafsdamen die Dienste unseres Schafsbocks bei freier Kost und Logis angeboten hatte; wofür die Besitzer besagter Damen ihm 500FRW gaben. Soviel Unmoral und Geschäftssinn an einer christlichen Schule! Die Betreuung der Schafe hat jetzt jemand anderes übernommen. Angespornt durch seinen Erfolg zählte Jonas auch am folgenden Tag und meldete den Bestand „17 Schafe“ stolz an Aniceto. Aber wieder kam Monsieur Rubayita eilends herbei: No, No, No, gestern haben wir ein Schaf geschlachtet, es sind nur 16 Schafe! Also, wieder Marsch zum Stall und gezählt! Ergebnis: 16 Schafe! Jonas begann an seinen Zählkünsten zu zweifeln, hatte er doch eine halbe Stunde zuvor 17 Schafe gezählt, da war er ganz sicher. Plötzlich zeigte sich ein kleiner Schafskopf neben einem großen Schaf: ein Lamm, in der Nacht geboren, komplettierte den Bestand auf 17. Immerhin, bis heute stimmen die Zahlen, die täglich ermittelt werden.